Plattenkritik

Withersin - The Hungering Void [EP]

Redaktions-Rating

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Release Date: 04.06.2010
Datum Review: 02.10.2010

Withersin - The Hungering Void [EP]

 

 

Einige Platten muss man mehrmals hören, damit sie einem zusagen. Bei dem satanischen Black Metal Quartett WITHERSHIN aus Stockholm, Schweden, verhält es sich doch tatsächlich genau anders herum. Beim ersten Hören der drei Song starken EP dachte ich noch: „WOW! OLD MAN´S CHILD in den 90ern!“ Und tatsächlich gab es für mich sogar stellenweise Parallelen zu DIMMUs Klassiker „Enthrone Darkness Triumphant“ zu entdecken. Besonders bei dem „Hit“ der Platte „The Hungering Void“ hatte ich das Gefühl, dies sei der Song der definitiv während des Sturms auf die Pelennor-Felder hätte gespielt werden können. Unglaublich rauh, bestialisch und dennoch fett produziert. Beim zweiten Hördurchgang jedoch stellte sich ein ungemütliches Gefühl von Monotonie ein, das durch den zweiten Hördurchgang nicht besser wurde. Aber zuerst das Positive: Der Sound ist wirklich sehr warm für eine Scheibe dieses Metiers, durchaus different im Bezug auf die Gitarren, das Schlagzeug und den Bass (der schön knurrig klingt). Der Drummer ist besonders hervor zu heben. Da er scheinbar um ein progressives Spielen bemüht ist. Der Sänger hat eine charismatische Stimme, die mehr kann als nur bloßes Gekeife und der die Arrangeur/e weichen in „Crossing The Threshold“ vom stumpfen 16tel Geballer ab und geben einem Song für eine Weile die Möglichkeit sich gemächlich in einem 6/8 Takt zu entfalten. Hier wird zu Beginn mit akustischen Gitarren ein dynamischer Spannungsbogen erzeugt.
Auch sehr schön, dass das Coverartwork im Stil eines alten Holzschnitts gehalten wurde, alle Texte, sowie ein Bandfoto im Booklet abgedruckt sind. Die Texte lassen auf einen Lyriker schließen, der viel zu erzählen hat und ein angenehmes Englisches Vokabular benutzt. Auch wenn dieses benutzt wird um die ewig gleiche Litanei über den Weltuntergang und die Verdorbenheit der Christen zu illustrieren.
Unschön finde ich, dass die Drums zu viel Hall auf die Becken bekommen haben (das Inferno, das vielleicht erzeugt werden sollte, überlagert an einigen Stellen fast den Gesang) und insgesamt zu sehr in den Mittelpunkt gemischt wurden. Der Gesang ist dafür zu weit hinten, sodass man ihn manchmal schwer verstehen kann. Die Gitarren finde ich denkbar unspannend. Bei einer regulären Songlänge über 3 Minuten braucht es einfach, für meinen Geschmack, mehr als nur hier und da von einer Harmonisch Moll-Stufe in die nächste zu holpern. Und immer wieder der Typ: Lieber keine Soli, anstelle von derartigen, die Fremdschämen verursachen.
Im Großen und Ganzen eine EP auf der von drei Songs nur einer überzeugt. Für Diehard Fans wahrscheinlich zu gut produziert, für solche mit musikalischem Anspruch eher grenzwertig. Im Grunde also wiederum gut, da kontrovers diskutierbar. Ich komme zu meinem Fazit:

Tracklist:
01 - Wherein I Exalt
02 - The Hungering Void
03 - Crossing The Threshold

Autor

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Linc

Autoren Bio

Singer-Songwriter (LINC VAN JOHNSON & The Dusters) Singer (SUPERCHARGER) [DK] Vocal Coach seit 2011. Berufssänger/-musiker seit 2008. Studium Musik/Anglistik Bei ALLSCHOOLS seit 2006.